Tag 38 - Wow - das Nordkapp zeigt sich von seiner besten Seite

Ich werde schon früh wach an diesem Tag. Trotz der Verdunkelung aller Fenster in unserem Wohnmobil, kitzelt mich ein kleiner Sonnenstrahl, durch eine Ritze dringend, an der Stirn und mit einem Mal registriere ich: Es ist wahr - Sonne am Nordkapp. Ich wecke Petra sofort und ungewaschen stürzen wir uns in die Kleider. Der Wind pfeift ordentlich an diesem Morgen aber das ist völlig egal. Die meisten Wohnmobilisten schlafen noch. Nur ein paar Frühaufsteher sind schon unterwegs und wir können unseren Augen nicht trauen. Vielleicht sind es gerade mal ein Handvoll Leute und alle sind berührt. Rundherum Fernsicht! Wir registrieren durch den Blick auf die Wellen des Nordmeeres die Höhe des Steilwandfelsens am Nordkapp. Jede Sekunde saugen wir die Bilder auf, spüren die Kraft des Windes und fühlen uns wie an einem heiligen Ort. An einigen Stellen zeugen noch Skulpturen oder andere Kunstwerke von den Besuchen berühmter Männer und Frauen während der vergangenen Jahrhunderte.

Wir beschließen, aufzubrechen und vor der Abreiseflut der Wohnmobile uns an einem Fjord einen ruhigen Platz zu suchen, wo wir uns frisch machen und in der warmen Sonne ausgiebig frühstücken werden. Erneut begegnen wir unterwegs sehr vielen Fahrrad-Wanderern. Anscheinend ist es mittlerweile schon für sehr viele Menschen eine sportliche Herausforderung geworden, das Nordkapp mit dem Fahrrad zu bezwingen. Unsere weitere Reiseplanung zurück Richtung Deutschland soll über Finnland und Schweden gehen. Wir hoffen immer noch auf ein länger anhaltendes Hochdruckgebiet, so dass wir länger an einem Ort bleiben, relaxen und mit den Fahrrädern fahren können. Zunächst beschließen wir uns in Norwegen weiter östlich zu bewegen und Richtung russische Grenze zu fahren. Die norwegische Stadt Kirkenes grenzt an Russland und von dort planen wir dann südlich durch das Lappland zu fahren.